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Traktandum 11

Die Rednerinnen und Redner

Franziska Fischli, Näfels, bezweifelt, dass ein eigenes MRI-Gerät im Kanton Glarus sinnvoll ausgelastet werden könne. Die MRI-Dichte sei in der Schweiz bereits doppelt so hoch wie zum Beispiel im benachbarten Deutschland. Sie empfiehlt, die Vorlage abzulehnen.

Darum geht es

Beschluss über die Gewährung eines Kredites von höchstens 2 Millionen Franken für die Anschaffung eines Magnet-Resonanz-Gerätes (MRI) für das Kantonsspitals (Memorial Seite 40 - 47)

Im Januar 1997 beantragte die Spitalleitung zu Handen der Sanitätsdirektion den Antrag, für das Kantonspital Glarus (KSG) ein MRI-Gerät für die Radiologie anzuschaffen. Die Spitalleitung ist der Ansicht, dass ein MRI in der Neurologie und der Orthopädie die optimale Methode ist.
Bei der Anschaffung eines MRI stellt sich die Frage der Zusammenarbeit mit den umliegenden Spitälern, vor allem in Lachen, Uznach und Walenstadt. Aus verschiedenen Gründen ist mit keinem dieser Spitäler eine enge Zusammenarbeit zu erwarten.
Die Auslastung eines MRI am KSG soll mittelfristig rund 1000 bis 1200 Untersuchungen pro Jahr betragen. Eine Untersuchung der Kommission für medizinische Radiologie des Kantons Zürich geht von einer tieferen Auslastung aus: rund 850 Untersuchungen pro Jahr. Die Investitionskosten für ein MRI betragen 1,67 bis 1,97 Millionen Franken. Die Betriebskosten betragen je nach Auslastung zwischen jährlich 470‘000 Franken und 670‘000 Franken. Daraus ergibt sich ein Betriebsergebnis zwischen minus 27‘000 Franken und plus 330‘000 Franken.
Ein MRI würde keine wesentlichen Mehrkosten für die Krankekassen ergeben, also auch keine wesentlichen Prämiensteigerungen.
Der Regierungsrat erachtet die Anschaffung eines MRI als eine medizinisch notwendige, sinnvolle und wirtschaftliche Investition.

Antrag: Der Landrat beantragt der Landsgemeinde, für die Anschaffung eines MRI einen Kredit von höchstens 2 Millionen Franken.

René Brandenberger, Mollis, hingegen sieht die Finanzierung und Auslastung als gewährleistet. Er plädiert für ein modernes, vollwertiges Kantonsspital und somit für eine Anschaffung des MRI.
Anders sieht das Heinrich Uhlmann, Mollis. Er betont, dass die MRI-Untersuchung nur eine unterstützende Diagnose-Möglichkeit darstelle. Entsprechend sei es zu verantworten, die zumeist ambulanten MRI-Untersuchungen in den benachbarten Spitälern durchführen zu lassen. Dies umso mehr, als die entsprechenden Standorte gut mit dem öffentlichen Verkehr zu erreichen seien.

Landrätin Theres Pianta, Näfels, betrachtet die Anschaffung eines MRI-Gerätes nicht nur als wünschenswert, sondern auch als notwendig. Ihrer Ansicht nach gewährleistet ein eigenes MRI-Gerät eine schnellere Diagnose, als dies bei einem Verweis an ein fremdes Spital der Fall wäre. Den guten Ruf des Glarner Kantonsspitals gelte es zu erhalten.
Die Anschaffung des MRI-Gerätes verteidigt schliesslich der Chefarzt des Kantonsspitals, Kaspar Rhyner, Elm. Er zieht Parallelen zur vor zehn Jahren erfolgten Beschaffung eines Computer-Tomografen, der zuerst umstritten, jetzt aber voll ausgelastet sei. Er verspricht, auch das MRI-Gerät werde ausgelastet sein. Zur Kostenfrage führt er an, dass Transport und höhere Tarife in fremden Spitälern zu einer deutlich höheren Belastung führen würden als eine Selbstanschaffung.
Beat Müller, Oberurnen, widerspricht dem Vorredner und weist auf die hohe Spitälerdichte hin. Er stellt einen Rückweisungsantrag, der eine Absprache mit den umliegenden Spitälern ermöglichen soll.
Partei für die Patienten ergreift Heinz Kindlimann, Schwanden. Er plädiert für das Recht der Kranken, möglichst im Kanton behandelt zu werden.
Sanitätsdirektor Röbi Marti, Riedern, fasst nochmals die Argumente zusammen und appelliert an die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, dem Antrag zuzustimmen.

Für Landrätin Gertrud Rudolf, Glarus, würde mit dem MRI-Gerät nur unnötig die Nachfrage nach einem teuren Diagnose-Instrument geschaffen. Dies hätte einen weiteren Anstieg der Kosten im Gesundheitswesen zur Folge.
Beschluss:

Der Rückweisungsantrag wird deutlich abgelehnt. Der Kredit im Umfang von 2 Mio. Fr. wird relativ knapp angenommen.

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