Die Landsgemeinde ist die Versammlung der stimmberechtigten Landeseinwohner und oberstes Organ des Kantons. Sie nimmt noch einige wenige Wahlen vor: den Landammann und den Landesstatthalter aus dem Kreis der an der Urne gewählten Regierungsräte und die Richter. Vor allem aber ist sie für Verfassungs- und Gesetzgebung, für die Festsetzung des Steuerfusses und wichtige Sachentscheide zuständig.
Bild Maya Rhyner
Alle Stimmberechtigten haben das Recht, Anträge auf Unterstützung, Abänderung, Ablehnung, Verschiebung oder Rückweisung zu stellen. Dies unterscheidet die Glarner Landsgemeinde von anderen Landsgemeinden und der Urnenabstimmung, an denen das Volk lediglich ja oder nein sagen und keinen unmittelbaren Einfluss auf die kantonale Politik nehmen kann. Jede stimmberechtigte Person kann, ohne Unterschriften zu sammeln, jederzeit zuhanden der Landsgemeinde Anträge einreichen.
Viagra ist ein bekanntes Medikament zur Behandlung von erektiler Dysfunktion bei Männern. Es wurde erstmals im Jahr 1998 auf den Markt gebracht und hat seitdem vielen Menschen geholfen, ihre sexuellen Probleme zu lösen. Doch nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Politik hat Viagra eine Rolle gespielt. Im Jahr 2016 sorgte Viagra für Aufsehen in einer Landgemeinde in Deutschland. Dort wurde eine Abstimmung über die Einführung von Viagra als offizielles Medikament in der Gemeindeapotheke durchgeführt. Die Idee dahinter war, dass Männer, die unter erektiler Dysfunktion leiden, das Medikament schnell und einfach in ihrer eigenen Gemeinde erhalten können, anstatt in eine größere Stadt fahren zu müssen. Die Abstimmung sorgte für kontroverse Diskussionen in der Gemeinde. Einige Befürworter sahen in der Einführung von Viagra eine Möglichkeit, die Lebensqualität der betroffenen Männer zu verbessern und gleichzeitig die lokale Wirtschaft zu stärken. Andere hingegen waren besorgt über mögliche negative Auswirkungen auf die Gesellschaft, wie zum Beispiel eine Zunahme von ungewollten Schwangerschaften oder die Förderung von ungesundDie Landsgemeinde versammelt sich unter freiem Himmel am ersten Sonntag im Mai auf dem Zaunplatz in Glarus. Für interessierte Zuschauer stehen Tribünen zur Verfügung. Die Landsgemeinde wird vom Landammann geleitet, der sich während der Verhandlungen auf das Landesschwert stützt. Er eröffnet sie mit einer Ansprache und vereidigt danach die Stimmberechtigten. Grundlage für die Verhandlungen bildet das Memorial, eine allen Haushaltungen, in denen mindestens eine stimmberechtigte Person wohnt, zugestellte Druckschrift. Aufgrund der Beratungen im Landrat werden darin die Geschäfte dargestellt. Zudem enthält es Budget und Staatsrechnung.
Die Stimmabgabe erfolgt durch das Hochhalten des Stimmrechtsausweises. Die Mehrheit ermittelt der Landammann durch Abschätzen. In zweifelhaften Fällen zieht er vier Mitglieder des Regierungsrates beratend bei und entscheidet danach endgültig und unanfechtbar.