Landsgemeinde 2000
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Traktandum 7

Gemeinderat Peter Tschudi, Näfels, ist sowohl gegen eine Vollhaltestelle wie gegen Halt auf Verlangen. Er plädiert hingegen für eine Bedarfshaltestelle bei im SGU stattfindenden Grossanlässen. Der Regierungsrat, so sein Antrag, soll den Auftrag erhalten, die Kosten für die Einrichtung einer fakultativen Haltestelle zu prüfen und bei positiver Beurteilung der Kostensituation die Kompetenz erhalten, eine Bedarfshaltestelle einzurichten. Tschudi begründet seinen Antrag mit der steigenden Bedeutung sportlicher Grossanlässe in Näfels und mit den damit verbundenen Verkehrsproblemen. Der ins Auge gefasste Busbetrieb komme weder den Ruhebedürfnissen der Anwohner noch den Transportbedürfnissen der SGU-Besucher entgegen. Mit einer Bedarfshaltestelle könne jährlich auf rund 80 Busfahrten verzichtet werden, sagt Tschudi.

Darum geht es:

Antrag auf Erstellung einer SBB-Haltestelle beim Sportzentrum Glarner Unterland (SGU)

Die Umweltgruppe Näfels reichte im Januar 1997 folgenden Memorialsantrag ein:

Der Kanton sorgt, unter weitmöglichster Beteiligung des Bundes und der interessierten Transportunternehmungen sowie unter Beteiligung der betroffenen Gemeinden (…), für die Erstellung einer Eisenbahnhaltestelle beim SGU. Er prüft die Erstellung weiterer Haltestellen auf der Strecke Ziegelbrücke-Linthal zwecks Förderung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs. Der Regierungsrat nimmt unverzüglich Verhandlungen mit den zuständigen Bundesstellen, den Transportunternehmungen sowie den betroffenen Gemeinden auf.

Als Begründung gibt die Umweltgruppe folgendes an: Das SGU ist eine überregionale Begegnungsstätte mit einem breiten Angebot für die Bevölkerung. Ein öffentliches Zentrum mit so bedeutender Funktion und solch hohen Benutzerfrequenzen muss in der heutigen Zeit unbedingt mit dem öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar sein. Eine Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr fehlt bis anhin. Dies soll (…) mittels einer SBB-Haltestelle erreicht werden. Gleichzeitig würde ein grosses Wohn- und Industriegebiet miterschlossen. Zusätzlich würde durch einen Ausbau das Rückgrat des glarnerischen öVs gestärkt und seine Bedeutung und Attraktivität gesteigert.

Stellungnahme des Regierungsrates

Zu einem attraktiven öV-Angebot gehört neben der guten örtlichen auch eine gute zeitliche Verfügbarkeit. Der heutige Stundentakt mit Verdichtungen in den Hauptverkehrszeiten ist zu gering, um für den Freizeitverkehr im Nahbereich einen spürbaren Umsteigeeffekt zu erzielen. Wohl könnte mit der Bahnhaltestelle Näfels-Nord/SGU praktisch der ganze nördliche Dorfteil von Näfels ins öV-Netz integriert werden. Das Bedürfnis dürfte jedoch zu gering sein, um damit eine neue Bahnhaltestelle zu rechtfertigen. Die Bahnverbindung ins Glarnerland würde durch die Verlängerung der Reisezeit für die Mehrheit der Reisenden an Attraktivität verlieren; ein zusätzlicher Halt braucht rund zwei Minuten. Mit einem Busbetrieb Unterland/Kerenzerberg könnten das Dorfzentrum von Näfels sowie die nördlichen Quartiere und das SGU sowohl örtlich als auch zeitlich wesentlich besser erschlossen werden.

Antrag

Der Landrat beantragt der Landsgemeinde, den Memorialsantrag abzulehnen.

Memorial als pdf-Datei (960 KB)

David Brenner, Glarus, unterstützt den Antrag seines Vorredners auf eine Bedarfshaltestelle bei sportlichen Grossanlässen. Das SGU sei durch den öffentlichen Verkehr schlecht erschlossen. Als Nicht-Autofahrer habe er schon oft auf Besuche im SGU verzichten müssen, da ihm die Anreise zu zeitraubend gewesen sei.
Pankraz Freitag, Baudirektor, betont die Bedeutung des SGU und das Ziel der besseren Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr. Der vorgesehene Busbetrieb biete aber eine bessere Lösung als eine zusätzliche Bahnhaltestelle, zumal eine solche auch von der SBB nicht begrüsst werde. Es gelte nun, das vorgesehene Busprojekt zu realisieren und Erfahrungen zu sammeln. Der Antrag der Umweltgruppe sei deshalb abzulehnen.
Der Memorialsantrag der Umweltgruppe Näfels steht wegen fehlender Aufnahme nicht mehr zur Disposition.
leer

Beschluss

In der Abstimmung wird der Antrag von Regierungs- und Landrat auf Ablehnung einer Bedarfshaltestelle mit grossem Mehr angenommen.

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